Kurzprofil der Etappe:
Strecke/Höhenmeter: knappe 52km und etwa 2000 Höhenmeter
reine Fahrzeit: ca. 8h
„Höhepunkte“: Wildkogeltrail, Nine Knights – Trail, Krimmler Wasserfälle, gigantische Natur auf dem Weg ab dem Krimmler Tauernhaus hoch zum Krimmler Tauern Hauptkammpass (knapp 2700hm)

Bemerkungen:
Morgens gegen 7 hieß es aufstehen, denn wir wussten, dass die Etappe recht anstrengend und zeitintensiv wird, da wir erst mal nach Krimml müssen, dann die Wasserfälle hoch und schließlich durchs Ahrntal bis zum Abzweig zum Krimmler Tauern, der mit irgendwas zwischen 2600 und 2700 auf uns „wartet“. Nach dem Passieren des Hauptkamms müssen wir aber auf Südtiroler Seite noch runter und bis Prettau … naja … es sind weniger die Kilometer als die Höhenmeter und ihre Beschaffenheit, die uns Zeit kosten werden.
Nach einem netten Frühstücksplausch mit Dani und Christoph (R.I.P.) machten wir uns um 8 auf die Abfahrt nach Neukirchen – starteten über den Wildkogeltrail, der direkt am Wildkogelhaus losgeht. Wir waren erst skeptisch, aber Hüttenwirt Christoph meinte, der sei gut fahrbar – auch nach dem gestrigen massiven Berggewitter hier oben. Und das war er – ein Traum. Leider verpassten wir an der Mittelstation den Wiedereinstieg und drifteten etwas nach Westen ab, fanden mit dem Nine Knights Trail aber dann einen echt coolen Wald- und Wurzeltrail, der uns weiter westlich ins Tal führte. So hangelten wir uns bis Wald immer oberhalb des Tals entlang und wechselten dort die Talseite, um bis nach Krimml zu fahren. Das Stück vom Wildkogelhaus nach Krimml hatten wir zeitlich ein wenig unterschätzt …. Es ging nun doch schon auf den Mittag zu. Einige Kehren nahmen wir nun die Straße hoch zum Gerlospass und bogen dann so irgendwas nach 12 Uhr mittags in das krachende Steilstück ab, dass uns per Forstweg bis hoch zu den Krimmler Wasserfällen führte – anfangs sausteil, aber easy fahrbarer Weg.
Nach den Krimmler Wasserfällen fuhren wir dann die Alte Tauerstraße (Forstweg) weiter, um Ärger mit Wanderern zu vermeiden – Empfehlung: denn entlang dieses Weges hat man ziemlich seine Ruhe. Nach ein paar Kilometern erreicht man dann den unbeleuchteten alten Tunnel (ca. 300m) und kurze Zeit später ist man im Tal der Krimmler Ache, wieder gemeinsam mit Wanderern und Bikern. Nun zieht sich der Weg gemächlich von Almhütte zu Almhütte. Bis zum Krimmler Tauernhaus sind wir durchgefahren und haben da unsere erste echte Pause gemacht, Aufbruch von dort war dann deutlich nach 15 Uhr.
Vom Krimmler Tauernhaus ging es nun noch ein Stückchen weiter ins Tal hinein – im Hintergrund sieht man die Gletscherfelder der Großvenedigergruppe (Krimmler Kees), bis irgendwann die Abzweigung ins Windbachtal scharf rechts und steil durch ein kleines Waldstück aufschien. Wir nahmen jedoch den Weg weiter in Richtung Birnlücke und bogen erst etwa einen knappen Kilometer weiter taleinwärts scharf rechts ab – der Weg ist besser fahrbar. Nach dem so bewältigten Einstieg ins letzte „Quertal“ des Tages bot sich ein echt grandioser Ausblick in Richtung des Tages-Hauptziels: man kann ahnen, wo etwa der Krimmler Tauern verborgen liegt – aber Leute: lasst Euch nicht täuschen, auch wenn man grob ahnt, wo der Sattel ist, sehen kann man ihn erst etwa 10 Minuten vor Erreichen – zu viele kleiner Vorsättel versperren den Weg! Links und rechts kamen viele kleine Bäche herunter und der Weg wurde von einem Weg zu einer Steinplattenansammlung zu ….irgendwas teilweise Fahrbarem. Nach der letzten kleinen Hütte direkt am Weg (mit stilechtem Hund und zwei alten Männern auf der Bank) konnte man dann ab und an nochmal ein gutes Stück fahren, mal schieben, mal Kühen ausweichen und irgendwann erreichten wir den letzten Wegweiser Richtung Krimmler Tauern. Liebe Leute: der sagt etwas von ca. 1,25h hoch – vergesst es. Entweder waren wir platt oder aber mit Rädern ist man tragender und schiebender Weise einfach doch langsamer als normale Wanderer – wir haben von da an wirklich noch knappe 2h gebraucht, bis wir oben waren. Der Weg zieht sich noch kurz tiefer Richtung Talende, dann quert man die Talsohle und windet sich durch Wege, Geröll den Weg – wir waren froh, dass unser Navi unterstützend tätig war, denn die Farbkleckse sind teilweise nicht gut erkennbar.
Kurz vor dem Pass waren tatsächlich noch zwei kleine Schneefelder zu durchqueren – dann waren wir oben an der Grenze nach Südtirol – 19.15 Uhr!
Die Abfahrt nach Prettau als Mischung aus Schieben, Tragen und Fahren war recht abenteuerlich, da es langsam dämmrig wurde, wir platt waren und die ziemlich fetten „Querrinnen“ insbesondere mir (dem Oldie mit Hardtail) nicht zusagten.
Immerhin schafften wir es, 20.20 in Prettau zu sein, wo die Herbergsmama schon besorgt gewartet hatte ….
Ja – eigentlich lesen sich 52 km und knapp 2000hm nicht so anstrengend. War’s aber!
Es war eine kräfteraubende Etappe – aber wir bekamen vom tiefenentspannten Koch des Hauses („Geht’s erst einmal duschen und dann koch ich Euch was!“) noch deutlich nach 21 Uhr frisch zubereitete Nudeln. Vorher Salat. Hinterher Eis. Perfekt!
Bilder: